Vielfach besteht die Ursache unseres Leidens darin, dass wir das, was ist, nicht annehmen. Wir hadern mit Gott, dem Universum oder dem Leben, weil es unserer Meinung nach so nicht sein soll. Wir wüssten ja so viel besser, wie das Leben zu sein hat:
Wenn mein Partner sich ändern würde wäre mein Leben in Ordnung; wenn meine Schwiegermutter mich endlich anerkennen würde wäre ich zufrieden; wenn ich mehr Geld hätte wäre ich glücklich …..
Nur, wie schon Albert Einstein gesagt hat: „Gott würfelt nicht“ - nichts kommt zufällig in unser Leben, alles hat seinen Sinn - nur können wir diesen Sinn oft erst lange Zeit später erkennen.
Wir verschließen lieber die Augen vor der Realität in der Hoffnung, dass sich durch Verdrängen von selbst alles zum Guten wendet.
Wenn aber das Problem schon unveränderlich da ist, können wir nur unsere Sichtweise dazu ändern. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist aber, erst einmal das, was ist, zu akzeptieren.
Unser innerer Widerstand gegen etwas, was bereits da ist, ist nicht nur kontraproduktiv, er kostet auch viel Kraft. Und er verhindert, dass wir uns mit dieser Herausforderung auseinandersetzen. Z.B. welches Gefühl löst sie in mir aus (vielleicht Angst, Scham …)? Woran hindert sie mich? Zu was zwingt sie mich? Alles schon Hinweise, wo mit der (gedanklichen) Veränderung anzusetzen ist.
Ich behaupte nicht, dass es leicht ist Probleme oder gar schwere Schicksale anzunehmen und manches braucht auch die entsprechende Zeit dazu, aber ohne diese Talfahrt des Lebens gibt es keine Entwicklung.
Wie können wir nun aber etwas annehmen?
Zum Beispiel mit einem ehrlichen „Ja so ist es.“ Und das immer wieder!
Wer den kinesiologischen Muskeltest kennt weiß: ein JA stärkt uns - der Muskel/Arm hält, ein NEIN schwächt uns - der Muskel wird schwach und der Arm lässt sich niederdrücken.
Hilfreich ist auch, die Situation ohne Bewertung und ohne Verurteilung anzusehen, also den Tatsachen wertfrei ins Auge zu sehen.
Erst mit diesem Annehmen der Herausforderung kann Heilung stattfinden oder wie Eckart Tolle sagt: Frieden findet man in der Hingabe an den gegenwärtigen Moment.
Viel mehr als über das Annehmen hört man über das „Loslassen“. Ich habe mich immer schon gefragt, wie kann man eigentlich etwas loslassen. Meine Definition: man kann nur etwas loslassen was man vorher angenommen hat.
Nichts verschwindet aus unserem Leben, bis es uns gelehrt hat, was wir verstehen sollen. Je schwerer uns ein Schritt fällt, desto notwendiger ist er.
" Der Schmerz, den Du jetzt erschaffst, ist immer eine Form des nicht annehmen Wollens, des unbewussten Widerstandes gegen das, was ist."
Eckhart Tolle