Kennst Du das: man fährt eine neue Auto-Marke und plötzlich hat man das Gefühl, man sieht wesentlich mehr Autos dieser Marke als früher.
Die waren allerdings vorher auch schon da, nur war unsere Aufmerksamkeit bisher nicht darauf gerichtet. Jemand, der sich gerade einen Hund angeschafft hat, wird dafür feststellen, wie viele Leute Hundebesitzer sind, während meine neue Automarke an ihm unbeachtet vorbeifährt.
Wir sehen im Leben also vorwiegend das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten.
Unser Gehirn verarbeitet ständig unendlich viele Reize und Informationen. Dazu gehören auch Lärm, Gerüche……. Jedenfalls zu viel um alles gleich wahrzunehmen, daher sortiert unser Gehirn aus. Die dabei verwendeten „Filter“ sind oftmals unsere erlernten alten Glaubensmuster.
Es sind oft kleine Begebenheiten besonders aus der Kindheit, die noch Jahrzehnte später unbewusst unsere „Einstellung“ bestimmen. Deine Überzeugungen aus der Vergangenheit erzeugen also deine Welt in der Gegenwart. Und nur allzu oft sind es Geschichten, die einschränkend und entmachtend sind und in denen man selbst das Opfer war.
Wobei die Glaubensmuster oft gar nicht von uns selber stammen, sondern sie wurden von unseren Eltern oder engen Bezugspersonen übernommen. Aus gleichen Denkmustern entspringen gleiche Handlungen und damit entstehen oft auch gleiche familiäre Probleme und auch gleiche Krankheiten.
Unsere positiven und negativen Überzeugungen beeinflussen nicht nur unsere Lebenssituation, sondern auch unsere Gesundheit. Aus der Genforschung weiß man inzwischen, dass nicht nur die Gene, sondern auch das Umfeld (Ernährung, Lebensweise, geistige Einstellung …) zum Ausbruch einer Krankheit beiträgt.
Positive Sichtweisen fördern die Gesundheit indem sie die Immunfunktionen stärken. *)
Beispiel aus der Praxis:
Ein Mann, nennen wir ihn Max, wurde in der Kindheit von einer Schulfreundin verraten. Trost fand er immer wieder bei seinem damaligen Hund. Damals entstand in ihm der Glaubenssatz: Tiere sind verlässlicher als Menschen. Jetzt in seinen 40ern ist Max glücklicher Besitzer eines Hundes und einer Katze. Nur mit der richtigen Lebenspartnerin will es einfach nicht klappen. Immer wieder erlebt er in der Liebe Enttäuschungen. Sein alter Glaubenssatz steckt noch immer in ihm. Und er zieht offensichtlich immer wieder genau solche Frauen an, die ihn in dieser Einstellung bestätigen (siehe Blog „Die geistigen Lebensgesetze - Resonanzgesetz“). Unbewusst steckt in ihm noch ein Misstrauen gegenüber Frauen.
Antoine de Saint-Exupery formuliert es in seinem „Kleinen Prinzen“ treffend: „Es ist verrückt alle Rosen zu hassen, nur weil dich eine gestochen hat oder auf alle Träume zu verzichten, nur weil sich einer nicht erfüllt hat.“
Natürlich sieht man das auch so wie Saint-Exupery! Das große Hindernis ist, dass uns viele alte „Einstellungen“ gar nicht bewusst sind und wir deshalb trotzdem nach alten Mustern entscheiden. Das Unterbewusstsein funktioniert gewohnheitsmäßig - auf gleiche Lebenssituationen funktioniert es immer mit dem gleichen erlernten Verhalten.
Dein Fokus bestimmt also dein Leben. Wenn wir unseren Fokus auf Probleme eingestellt haben, werden wir auch überall Probleme finden. Das fällt einem z.B. besonders krass auf, wenn man die total gegensätzlichen Bewertungen für ein und dasselbe Urlaubshotel liest, einmal „super toll“ und einmal „nie wieder“.
Wir können aber wählen was wir sehen und uns bewusst entscheiden unseren Fokus auf das Positive zu richten. Das heißt nicht, dass Negatives ausgeblendet wird, sondern dass man eine andere Sichtweise dazu einnimmt: anstatt „warum passiert das immer mir“ hilft ein „wie mache ich das Beste aus dieser Situation“ wesentlich schneller eine Lösung zu finden. Bestenfalls kann man sich auch fragen, was das Gute, Nützliche an der Situation ist.
Solange ich dem Leben oder meinen Mitmenschen die Schuld an einer misslichen Situation gebe, bin ich deren Opfer und von ihnen abhängig, ob sich an meiner aktuellen Situation etwas ändert.
Indem ich einen positiven Blickwinkel einnehme, komme ich raus aus der Opferhaltung, werde handlungsfähig und finde auch die notwendigen Ressourcen.
Welche alten "emotionalen Geschichten“ bestimmen heute noch deine Einstellung?
Sind sie hilfreich für Dein Leben oder behindern sie Dich?
*) Buchtipp: „Intelligente Zellen - Wie Erfahrungen unsere Gene steuern“ vom Zellbiologen Bruce H. Lipton
" Du siehst die Welt nicht so wie sie ist, du siehst die Welt so wie du bist."
Mooji